Kreis Tetschen Bodenbach

Der ehemalige deutsche Kreis Tetschen (im Regierungsbezirk Aussig gelegen) ist vom Umfang her identisch mit der früheren Bezirkshauptmannschaft Tetschen (Bezeichnung während der Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie von 1850 bis 1918) und mit dem politischen Bezirk Tetschen (Bezeichnung während der Zugehörigkeit zur CSR von 1918 bis 1938). Von 1938 bis 1945 gehörte der Kreis Tetschen zum Deutschen Reich, von 1942 bis 1945 lautete die Bezeichnung Kreis Tetschen-Bodenbach. 

Der Kreis Tetschen liegt in Nordböhmen. Er grenzt im Norden an Sachsen sowie an die (bis 1945 bestehenden) Landkreise: im Nordwesten an Rumburg und Warnsdorf, im Osten an Deutsch-Gabel, im Südosten an Böhmisch Leipa, im Süden an Leitmeritz und im Südwesten und Westen an Aussig. Das Kreisgebiet ist überwiegend hügelig und bergig. 


Die ältesten Spuren menschlichen Daseins im Kreis Tetschen reichen viele Jahrtausende zurück.

In den letzten Jahrzehnten des ersten vorchristlichen Jahrhunderts besiedelten die germanischen Markomannen das Land. Ab dem 12. Jahrhundert setzte die deutsche Ostkolonisation ein. Die tschechischen Landesherren warben deutsche Bauern zu Kultivierung des Landes an. Besonders im 13. Jahrhundert kamen deutsche Siedler nach Nordböhmen.

Das Kreisgebiet von Tetschen hatte Jahrhunderte lang eine rein deutsche Bevölkerung.

Erst durch den Bau der Bahnlinien und die Industrialisierung kamen Ende des 19. Jahrhunderts Tschechen in einige Gemeinden. Nach 1918, also zur Zeit der Tschechoslowakischen Republik, wanderten zahlreiche Tschechen als Folge der nationalen Politik des neuen Staates zu. Die meisten der zugezogenen Tschechen wanderten aber 1938 nach dem Anschluss an Deutschland wieder ab.

Mit der deutschen Kapitulation am 08. Mai 1945 wurde das Kreisgebiet Tetschen wie ganz Böhmen wieder tschechisch und Bestandteil der späteren CSSR. Die deutsche Bevölkerung wurde durch „wilde Vertreibungen” im Sommer 1945 sowie nach der Konferenz der Siegermächte in Potsdam mit Zustimmung der Alliierten ab 1946 „planmäßig“ aus ihrer Heimat vertrieben und überwiegend in Deutschland angesiedelt.

Heimatkreis nach 1945
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung in den Jahren 1945/46 wurde das Gebiet des Kreises Tetschen verändert. Von 1949 bis 1960 war der okres Děčín auf die Orte der ehemaligen Gerichtsbezirke Tetschen und Bensen sowie auf drei Orte des Gerichtsbezirkes Böhmisch Kamnitz (Markersdorf, Alt- und Neu-Ohlisch) beschränkt. 

Zu den heute noch existierenden 33 politischen Gemeinden auf dem alten Kreisgebiet gehört auch Těchlovice (Tichlowitz),


Anmerkung

Weitaus ausführlicher berichtet über den Kreis Tetschen-Bodenbach die sehr zu empfehlenswerte Homepage www.heimatfreunde-tetschen.de.